Wer sich heute noch ins Getümmel des Datens wagt, der weiß: In Zeiten von Tinder haben sich die Gepflogenheiten stark geändert, denn die potentiellen Lover warten mit allen möglichen fiesen Maschen auf. Diese werden mit netten Anglizismen, wie „Ghosting“ und „Benching“ betitelt, haben aber starke emotionale Verletzungen zur Folge. Nun hat mit Mosting ein weiterer Dating-Trend einen Namen bekommen.
„Ghosting“, „Benching“, „Love-Bombing“ – was ist das?
Zugegeben, diese sogenannten Trends haben nur einen neuen Namen, denn die Maschen sind wohl schon so alt, wie die Menschheit selbst. Jedoch wirkt sich die Schnelllebigkeit sowie Anonymität der Digitalisierung in Zeiten von WhatsApp und Co. auch auf unser Beziehungsverhalten aus und die Gefahr ist groß, dass heutzutage häufiger als Opfer einer der besagten Phänomene hervorgehen.
Mit „Benching“ erklärt man das sogenannte hingehalten werden – sozusagen auf die lange Bank geschoben werden. Das Gegenüber kann sich einfach nicht für oder gegen die Beziehung entscheiden und so wird man immer wieder auf ein mögliches, zukünftiges Glück vertröstet. Dies ist nicht nur zermürbend, sondern auch einfach unfair.
Auch „Ghosting“ ist altbekannt: Man trifft sich auf einige Dates und alles scheint zu passen. Aber dann hört man plötzlich nichts mehr von seinem Date. Nie wieder. „Love-Bombing“ beschreibt wiederum ein Phänomen, das die betroffene Person an sich selbst zweifeln lässt. Überhäuft der Partner einen mit Liebe, süßen Nachrichten und traumhaften Dates, kippt die Stimmung plötzlich und er zeigt sich von einer anderen Seite. Kontrolle, Streit und Eifersucht stehen an der Tagesordnung. Viele fangen an, die Schuld bei sich selbst zu suchen und verzweifeln an der gesamten Beziehung.
„Mosting“ vereint gleich zwei Dating-Trends
Der Begriff „Mosting“ wurde von der US-amerikanischen Journalistin Tracy Moore geprägt. In einem Artikel der Männerzeitschrift MEL beschreibt sie das Phänomen folgendermaßen: „Mosting“ ist eine Mischung aus „Love-Bombing“ und „Ghosting“. Zunächst werden die Opfer mit Liebe überschüttet und sie bekommen das Gefühl, die DIE große Liebe des neuen Partners zu sein. Daraufhin folgt nach einiger Zeit jedoch Funkstille und man wird fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel.
Warum das schlimmer ist, als die vorher beschriebenen Maschen? „Ghosting“ geschieht meist nach ein paar Dates, die eher belanglos sind. Das ist zwar ärgerlich und zeugt nicht gerade von der feinen Art, aber man findet sich damit ab. „Moster“ lügen einem jedoch das perfekte Liebesglück vor. Man lässt sein Gegenüber nicht nur mit gebrochenem Herzen zurück, sondern der Kontaktabbruch trifft das Opfer doppelt so hart, weil er ohne Vorwarnung und schwer nachvollziehbar ist.
Wie kann man sich vor „Mosting“ schützen?
Generell ist bei großer Emotionalität Vorsicht geboten. Echte Gefühle entwickeln sich meist erst nach eniger Zeit und werden kaum nach dem zweiten Date vorhanden sein. Wenn du also merkst, dass dein Date den Turbogang einschaltet und schon von der großen Liebe spricht, solltest du vorsichtig sein – dieser Mensch ist entweder blauäugig oder führt nichts Gutes im Schilde. Wie schmeichelhaft das Verhalten des Gegenübers auch sein mag, am besten fährt man, wenn man seinem eigenen Tempo treubleibt. So kann man auch die Situation am besten beobachten.