Sprache und Kommunikation sind in einer Beziehung unabdingbar. Allein der Gebrauch von einem Wort, kann die Bedeutung eines ganzen Satzes verändern – und damit gleichzeitig für eine Menge Missmut sorgen. Forscher haben jedoch jetzt herausgefunden, dass das Wörtchen „aber“ wiederum dafür sorgen kann, dass wir lange glücklich sind.
Scott Fitzgerald sagte sinngemäß Folgendes: Die Fähigkeit, zwei gegensätzliche Ideen im Kopf zu haben und dabei handlungsfähig zu bleiben, ist ein Zeichen herausragender Intelligenz. Es könnte auch ein Zeichen glücklicher Liebe sein. Es gibt ein kleines Wort, das verdeutlicht, dass sich zwei Ideen gegenüberstehen: Aber. Es trennt zwei Ideen voneinander und hält sie gleichzeitig zusammen. Im Fall einer Beziehung sind das die Tugenden und die Fehler unseres Partners.
Was machen glückliche Paare anders?
Die Psychologen Sandra Murray und John Holmes untersuchten in den 90er-Jahren, was glückliche von unglücklichen Paaren unterscheidet. In einer Studie befragten sie diese über Schwächen und Stärken ihres Partners und konzentrierten sich auf deren Sprache. Das Ergebnis war erstaunlich: Der wichtigste Unterschied zwischen glücklichen und unglücklichen Paaren ist das Wort ,,aber‘‘. In glücklichen Beziehungen bemühen sich die Partner, Kritik zu relativieren, wenn sie über die Fehler ihres Partners sprechen. Sie sagen zum Beispiel: ,,Er ist ein introvertierter Mensch, aber er drückt seine Liebe auf andere Arten aus.‘‘ Laut Murray und Holmes, bleibt die Beziehung durch die Benutzung des kleinen Wörtchens in der Balance und konzentriert sich auf das Positive.
Die Denkweise ist für eine glückliche Beziehung entscheidend
John und Julie Gottman kamen in ihren Untersuchungen zu ähnlichen Ergebnissen: Die Fähigkeit, trotz Fehlern die Tugenden des Partners im Auge zu behalten, ist eine Voraussetzung für eine gute Beziehung. Menschen, die ihrem Partner verachtend und geringschätzend gegenüberstehen, werden kaum ihre goldene Hochzeit feiern. Sie verpassen 50 Prozent der positiven Dinge, die ein Außenstehender wahrnimmt. Allein ihrer Einstellung wegen. Denn mit einer bejahenden Denkweise ist nicht gemeint, dass man über Schwächen des Partners und dessen Fehlverhalten immer hinwegsehen soll. Menschen mit einer positiven Einstellung nehmen das Negative auch wahr – sie betonen jedoch das Positive viel mehr und lassen es auf sich wirken.
Die beiden Forscher fanden auch heraus, dass eine negative Sichtweise meist mehr mit der eigenen Person zu tun hat, als mit dem Partner. Wer mit sich zufrieden und selbstsicher ist, der ist großzügiger und übersieht auch gerne einmal den einen oder anderen Fehler am Partner. Bei allen Bemühungen darf man eines jedoch nicht vergessen: Manche Menschen sind einfach keine guten Partner. Wenn das Negative in einer Beziehung überwiegt, nützt auch eine positive Einstellung nichts.
Negativität hat in einer erfüllenden Partnerschaft nichts verloren
Den perfekten Partner werden wir nicht finden und wir werden auch selbst nie fehlerfrei sein. Doch wie können wir im Alltag mit Negativität umgehen? Ein weiteres mächtiges Werkzeug ist die Verantwortung. Wenn die Partner bereit sind, auf beiden Seiten Fehler einzugestehen, können sie Negativität überwinden. Der Vorschlag: ,,Lass uns über meine Fehler sprechen, es ist nicht alles deine Schuld‘‘ kann wahre Wunder bewirken.