Eine kanadische Fotografin wurde auf Facebook gesperrt, nachdem ihre Bilder von nackten Frauen, die hinter Schaufensterpuppen posieren, gemeldet wurden. Julia Busato versichert, dass die Sperrung sie nicht aufhalten wird, auch wenn durch den Facebook-Bann riskiert, ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten zu können. Die Fotos wurden mehr als 200.000 Mal geteilt und Julia berichtet, dass es immer noch Frauen gibt, die ein Teil dieser Fotostrecke sein möchten. Aber die Fotos sagen nicht jedem zu und Julia sagt, dass sie nur gesperrt wurde, weil jemand ihre Bilder gemeldet hat.
„Vielfältigkeit ist das, was unser Leben erst aufregend macht“
Das Projekt startete vor einem Jahr, als Julia einige Schaufensterpuppen von einem Freund erhalten hat, der diese in einem Second-Hand Shop bekam. So nahm die Idee Gestalt an. Julia, 46, nahm diese Fotos auf, um die Welt daran zu erinnern, „dass Schönheit nicht durch exakte Standards, die auf jeden angewandt werden, definiert werden kann.“
Sie sagt, dass auch sie selbst nicht „in das Schema passt, das unsere heutige Gesellschaft von einer Frau erwartet – bezogen auf das, was sie tut und wie sie aussieht.“ In ihren Fotos geht es nicht nur darum, etwas mehr zu wiegen. Die Models begannen, die Schaufensterpuppen auf verschiedenste Weisen zu nutzen, um ihre Geschichten auszudrücken und sie sogar bemalten.
„Es brach mir das Herz“
Obwohl Julias Bilder immer mehr an Popularität gewannen, kann sie auf ihre eigenen Facebook-Seite nicht zugreifen, da ihr Account gesperrt ist. Es kamen tausende Kommentare, die über die „Mannequin Series“ diskutierten,.
„Ich habe negative Kommentare auf der Seite gesehen und es bricht mir das Herz, denn sie verfehlen den Zweck dieser Fotoreihe.“ sagt Julia. „Ich kann nichts gegen diese Kommentare tun, da ich keinen Zugang zu meiner Seite habe, aber ich war überwältigt von der Resonanz auf den sozialen Netzwerken.“
Julia sagt, dass die Geschichten voller Anstrengung, Mut und Erfolg, die sie während der Planung zu den Foto hörte, sie motivierten, weiter zu machen. „Jede Person hat ihre eigene Geschichte, wie sie nicht in die Standards passt, die von der Gesellschaft erwartet werden.“
Sie verfasste auf Facebook einen Post, in dem sie versuchte, den Leuten klar zu machen, dass „Fotos melden“ eine viel größere Auswirkung auf Julias Leben hat, als die meisten denken.
„Den Frauen ein Ventil geben, ihre Geschichten zu teilen und sich besser zu fühlen“
Trotz all der Auseinandersetzungen, sagt die Fotografin, dass sie noch nicht fertig ist mit dieser Fotostrecke. Sie sucht immer noch nach Freiwilligen, die bereit sind, ihre Geschichten mit ihr zu teilen und ein Teil dieses Projektes zu werden. „Es lässt die Leute wissen, dass sie nicht allein sind und dass es in Ordnung ist, aus der Norm zu fallen. Frauen stehen füreinander ein und unterstützen sich gegenseitig. Diese Bilder wurden auf der ganzen Welt geteilt und das erfüllt mich mit Freude!“, weiterhin sagt Julia: „Die positiven Rückmeldungen überwiegen die negativen und bringen die gesellschaftlichen Stigmen an die vorderste Front und konfrontiert uns direkt mit ihnen. Ich möchte doch nur, dass Frauen sich selbst bedingungslos lieben, denn wir sind alle schön, auf unsere ganz eigenen Weise.“