Der Gedanke, die Nabelschnur weiter zu verwerten, ist für einige vielleicht verstörend. Aber viele Eltern wünschen sich eine anhaltende Erinnerung an die Geburt ihres Kindes. Daher haben wir hier ein paar Ideen, was du mit oder aus der Nabelschnur eures Babys machen kannst. Vielleicht ist ja auch eine Idee für dich dabei?
1/5 Rahme sie ein
Die Sängerin Rochelle Humes hat die Geburt ihrer zweiten Tochter Valentina Raine auf eine sehr unübliche Weise angekündigt. Der Star zeigte auf Instagram, wie sie die Nabelschnur ihres Babys zu einem Kunstwerk machte. Sie hat ein Foto gepostet, auf dem mit der Nabelschnur das Wort „Love“ (Liebe) gelegt wurde, eingerahmt in einen pinken Bilderrahmen.
Dies spaltete die Meinungen ihrer Fans – einige sagten, es wäre „wundervoll“, während andere das Bild nur „ekelhaft“ betitelten.
2/5 Packe sie ein
Neugeborene verlassen das Krankenhaus normalerweise mit einem kleinen Stumpf ihrer Nabelschnur, der immer noch am Bauch hängt. Zwischen 5 bis 15 Tage nach der Geburt wird dieser austrocknen, sich schwarz färben und abfallen. Einige Eltern entscheiden sich dazu, dieses Stück als Andenken zu behalten und packen es in eine spezielle Kiste oder Sammelalbum. Ein Verkäufer auf Amazon bietet solche Aufbewahrungskisten an, die speziell so gestaltet wurden, dass in ihnen Platz für die Nabelschnur, eine Haarlocke und ihre Milchzähne ist.
3/5 Trage sie
Falls es dir noch nicht ausgefallen genug ist, die Nabelschnur an deine Wand zu hängen, kannst du sie auch um deinen Hals hängen. Einige Unternehmen bieten Eltern an, die Nabelschnur ihrer Kinder in Schmuck zu verwandeln. Nic Kamminga, die diesen Service über ihre Firma „Tree of Opals“ anbietet, sagt, dass dies eine sehr beliebte Methode für alle ist, die diese Erinnerung immer mit sich tragen möchten.
„Ich glaube, Eltern möchten es behalten, weil es die letzte physische Verbindung zu ihrem Baby ist“ sagt sie. „Es ist etwas, dass sie mit ihrem Kind geteilt haben. Für mich ist es etwas sehr schönes. Meine Tochter Ayla wird eines Tages auf den Schmuck schauen, den ich gemacht habe und wird sagen ‘das gehört mir’“. Weiterhin führt Kamminga an: „In einer Welt, in der es nur noch digitale Fotos als Erinnerung gibt, ist es schön, etwas zum Anfassen zu haben. Wenn ich Beispiele meiner Arbeit auf meinem Facebook Account poste, gibt es auch Menschen, die es ekelhaft finden, aber viele finden es auch einzigartig.“
4/5 Verbrenne sie
Ein Trend, der in California aufgekommen ist: Eltern verbrennen die Nabelschur, statt sie abzuklemmen. Anhänger dieses Trends sagen, es hilft jedem Familienmitglied, eine Verbindung zum neuen Baby aufzubauen, da sie so in den Geburtsprozess eingebunden werden.
Normalerweise wird eine Verbrennungskiste benutzt, die das heiße Wachs auffängt und die Kerze stabil hält. Während diese Möglichkeit bei einer Hausgeburt durchaus besteht, ist das Vorgehen bei einer Geburt im Krankenhaus nicht wirklich typisch.
In einem Artikel auf der Website „Royal College of Midwives“ schreibt Hebamme Julie Griffiths: „Es ist ein sehr fragwürdiger Brauch, eine ungeschützte Flame in der Nähe eines Neugeborenen oder einer Mutter, die vermutlich im Bett liegt, bedeckt von Laken – hoffentlich feuerfesten Laken.
Und als ob diese Tatasche an sich nicht schon schlimm genug wäre, muss es die absolute Bloßstellung sein, eine Gruppe von Menschen um dich herum stehen zu haben kurz nach der Geburt, die dein Kind angaffen, dass gerade aus dem Mutterleib einer völlig verausgabten Mutter kam. […] Mit Sicherheit ist die wichtigste Verbindung in diesem Stadium eines Neugeborenes die zu seiner Mutter – nicht zur ganzen Familie.“
5/5 Spende sie
Wenn dir der Gedanke missfällt, ausgetrocknete Venen als Erinnerung aufzubewahren, haben wir hier einen Vorschlag, mit dem du auch noch etwas Gutes tun kannst:
Eltern können sich dazu entscheiden, die Nabelschnur ihrer Kleinen an eine Blutbank zu spenden – und damit eventuell Leben zu retten. Denn das Blut aus der Nabelschnur ist reich an Stammzellen und kann dazu genutzt werden, Patienten zu helfen, die an lebensgefährlichen Krankheiten leiden. Das sind zum Beispiel Blutkrebs, Knochenmarksdisfunktionen, Sichelzellenanämie, Autoimmunerkrankungen und Stoffwechselstörungen, sagt die NHS Nabelschnurblutbank.
Es gibt aktuell 6 NHS Krankenhäuser, die ausgewählten und trainiertes Personal haben, um das Nabelschnurblut zu entnehmen. Wenn das Blut erst mal eingefroren ist, wird es aufbewahrt bis es von einem Patienten benötigt wird – weltweit.
Melissa Thermidor hat ihr Nabelschnurblut in 2016 gespendet, nach der Geburt ihrer Tochter Maya. Sie sagt: „Es war ein atemberaubendes Gefühl zu wissen, dass ich nicht nur neues Leben in die Welt gesetzt hatte, sondern eventuell auch das von anderen gerettet habe. Ich und mein Mann waren sehr begeistert von der Idee, das Blut zu spenden. Vor allem wegen des großen Bedarfs in unserer Gemeinde. Wir wissen, dass viele Menschen auf eine Spende von Leute mit schwarzen oder asiatischen Wurzeln warten.“
Edward Dobranszky, Leiter der NHS Nabelschnurblutbank sagt: „ Nabelschnurblut, welches direkt aus der Plazenta oder der Nabelschnur kurz nach der Geburt entnommen wird, ist sehr reich an Stammzellen. Spender retten damit jedes Jahr das Leben von tausenden Kindern und Erwachsenen, die an Blutkrebs erkrankt sind.“